Mit minimalem Einsatz von Material und Arbeitsleistung schuf der sozialistische Plattenbau maximalen Wohnraum für viele.
Ein Plattenbau besteht aus Baukastenelementen. Zum Beispiel aus Beton-Deckenplatten oder Wandscheiben, die auf der Baustelle direkt zusammengebaut werden. Später wurden teilweise komplett ausgestattete Raumzellen mit Hilfe eines Krans über einander gestapelt – eine Ingenieurleistung, die aus relativ begrenzten Möglichkeiten regelrechte Wunder an Raum schuf.
Zur Zeit der DDR umgab den Plattenbau eine kollektive Euphorie, welche der stetig wachsenden Bevölkerung eine Bleibe versprach. Ganz im Gegensatz zu kriegsversehrten Mietskasernen oder nicht rentabel renovierbaren historischen Altbauten. Solche Bauruinen dienten der Propaganda der DDR als Kontrastmedium.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Auferstanden_aus_Ruinen)
Der Vorläufer der Plattenbauweise war die Großblockbauweise. Statt Ziegel wurden industriell gefertigte Großblöcke benutzt. Neu dabei: Nicht mehr die Außenwände, sondern die rechtwinklig zur Fassade stehenden Innen- und Segmentwände tragen die Last (Querwandbauweise). Diese Bauweise wurde zum Grundprinzip des Plattenbaus.
Zu den berühmten Platten-Bauserien in der DDR gehören: QP (Querwandbauweise/Plattenbau), P2 (parallel mit zwei angrenzen Aufgängen) und WBS70 (Wohnbauserie 1970). Der schon deutlich flexiblere Bautyp P2 verbrauchte immer noch mehr Ressourcen als gewünscht. WBS70 dagegen benötigt dagegen weniger Bauteile und konnte weitestgehend standardisiert werden. Etwa die Hälfte aller Plattenbauten in der DDR sind von diesem Typ.