Und er sprach zu ihnen: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!
Matthaeus 4:19
Dieser Spruch könnte auch von L. Ron Hubbard stammen.
Und die Jünger des Johannes und der Pharisäer fasteten viel; und es kamen etliche, die sprachen zu ihm: Warum fasten die Jünger des Johannes und der Pharisäer, und deine Jünger fasten nicht?
Markus 2:18
Das Coole an Jesus ist irgendwie, dass er Regeln bricht. Aber gerade wenn man alle Regeln bedenkt, die christliche Religionen aufstellen, darf man nicht vergessen, dass Jesus genau dies tut: Regeln nicht befolgen.
Und er sprach zu ihnen: Verstehet ihr dies Gleichnis nicht, wie wollt ihr denn die andern alle verstehen?
Markus 4:13
Man kann diese Stelle auch so lesen: Seid ihr wirklich so dumm oder seht ihr wirklich nicht die Dinge, die ich euch nicht sonderlich deutlich erkläre? So werden nicht gerade Nachfragen und kritisches Mitdenken gefördert.
Es gingen aber hinzu seine Mutter und Brüder und konnten vor dem Volk nicht zu ihm kommen. Und es ward ihm angesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun.
Lukas 8:19-21
Vielleicht möchte Jesus tatsächlich einen größeren Zusammenhang deutlich machen. Man kann diese Stelle aber auch als ziemlich unhöfliches Verhalten seiner Familie gegenüber interpretieren.
Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?
Markus 4:35
Klassischer Fall von Gaslighting und nicht Ernst nehmen der Gefühle von anderen.
Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.
Markus 6:18
Die Leute, mit denen Jesus groß geworden ist, lehnen ihn ab. Sie kennen ihn besser als wir es je können. Vielleicht gab es einen guten Grund.
Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.
Matthaeus 9
Hier urteilt Jesus recht arrogant über seine Mitmenschen.
Da sagte einige Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jesus: „Meister, wir möchten gerne ein Wunderzeichen von dir sehen.“ Er antwortete ihnen: „Diese böse und untreue Generation verlangt ein Zeichen.”
Matthaeus 12:38
Klar, Lampenfieber haben wir alle mal. Und die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten Jesus dieser Textstelle nach vorführen. Es wäre aber doch ein leichtes gewesen, auch nur eines dieser unzähligen Wunder zu wiederholen, die Jesus in den Evangelien ohne Unterlass wirkt. Sonst lässt sich Jesus auch nicht lange bitten, siehe etwa Lukas 7:4.
Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger. Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen.
Markus 11:13
Hier scheint Jesus seine übermenschlichen Fähigkeiten zu missbrauchen. Selbst wenn man den Feigenbaum symbolisch als den gottverneinenden Teil des Volks Israels versteht, spricht dies doch für einen eher recht zornigen/trotzigen Jesus als einen liebenden.
Jesus aber, da er auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er am ersten der Maria Magdalena, von welcher er sieben Teufel ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündigte es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten. Und diese, da sie es hörten, daß er lebte und wäre ihr erschienen, glaubten sie nicht. Darnach, da zwei aus ihnen wandelten, offenbarte er sich unter einer anderen Gestalt, da sie aufs Feld gingen. Und die gingen auch hin und verkündigten das den anderen; denen glaubten sie auch nicht. Zuletzt, da die Elf zu Tische saßen, offenbarte er sich und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härtigkeit, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten auferstanden.
Markus 16:14
Jesus offenbart sich erstaunlich selektiv. Übrigens treibt Jesus erstaunlich oft Dämonen aus. Davon hört man aber fast nie.
Und sein Vater Zacharias ward des heiligen Geistes voll, weissagte und sprach: Gelobet sei der Herr, der Gott Israels! denn er hat besucht und erlöst sein Volk.
Lukas 1:67
Möglicherweise bezeichnet “des heiligen Geistes voll” aber auch nur den Juden vorher nicht bekannte psychische Zustände/Schwierigkeiten.
Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber, nachdem sie hereinkommen ist, hat sie nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öle gesalbet; sie aber hat meine Füße mit Salben gesalbet Derhalben sage ich dir: Ihr sind viel Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebet. Welchem aber wenig vergeben wird, der liebet wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben.
Lukas 7:45-48
Hier erweckt Jesus auch den Eindruck, dass er Luxus nicht abgeneigt ist und diesen durch “Vergeben von Sünden” bezahlt.
Denn er gebot dem unsaubern Geist, daß er von dem Menschen ausführe; denn er hatte ihn lange Zeit geplaget. Und er war mit Ketten gebunden und mit Fesseln gefangen; und zerriß die Bande und ward getrieben von dem Teufel in die Wüsten. Und Jesus fragte ihn und sprach: Wie heißest du? Er sprach: Legion. Denn es waren viel Teufel in ihn gefahren. Und sie baten ihn, daß er sie nicht hieße in die Tiefe fahren. Es war aber daselbst eine große Herde Säue auf der Weide auf dem Berge. Und sie baten ihn, daß er ihnen erlaubete, in dieselbigen zu fahren. Und er erlaubte ihnen. Da fuhren die Teufel aus von dem Menschen und fuhren in die Säue. Und die Herde stürzte sich mit einem Sturm in den See und ersoffen.
Lukas 8:29
Jesus spricht mit Dämonen und schickt diese in Säue, die daraufhin Selbstmord begehen.
Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hin gehst. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege. Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe. Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes! Und ein anderer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache mit denen, die in meinem Hause sind. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.
Lukas 9:58-62
Sekten-/kultartig verweigert Jesus Kontakt mit Familienmitgliedern.
Die Siebzig aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: HERR, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen. Er sprach aber zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz. Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen. Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind, freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.
Lukas 10:17-20
Ein beachtlicher Teil von Jesus’ Macht beruht darauf, dass er und seine Jünger Teufel austreiben können. Diese Austreibungen sind allerdings schwer (wenn überhaupt) überprüfbar und bleiben vage.
Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles [das Ende der Zeit] geschieht.
Matthaeus 24:35, Markus 13:30, Lukas 21:32
Da nichts dergleichen eingetreten ist, kann man natürlich nachträglich sagen, dass Jesus sich auf sein gesamtes Volk bezogen hat. Andere Interpretationen gehen davon aus, dass er sich auf die vor ihm versammelte Menge bezogen hat. Um dann seine Weissagung aufrecht zu erhalten, werden die Zerstörungen der Römer um 70 n. Chr. angeführt.
Selig sind die, die nicht sehen, und trotzdem glauben.
Johannes 20:3
Schwierig. Kritisches Denken wird so nicht gefördert.
Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat.
Apostelgeschichte 1:7
Warum eigentlich nicht…
Und sie [die Hohepriester] riefen sie [die Jünger] und geboten ihnen, daß sie sich allerdinge nicht hören ließen noch lehrten in dem Namen Jesu. Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, daß wir euch mehr gehorchen denn Gott.
Apostelgeschichte 4:18-19
Dass eine Elite dem Volk das Wort verbietet, ist ein klassisches Populismus-Argument. Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht unfair ist, wenn es sich tatsächlich so zugetragen hat. Aber dieser Underdog-Rolle nehmen Jesus und seine Jünger (sicherlich mit einigem Recht) aber auch gerne ein. In der Apostelgeschichte ist auch erstaunlich oft die Rede vom Heiligen Geist, der jetzt an die Wunder Jesus treten, die nicht mehr geschehen können.
Ein Mann aber, mit Namen Ananias samt seinem Weibe Saphira verkaufte sein Gut und entwandte etwas vom Gelde mit Wissen seines Weibes und brachte einen Teil und legte ihn zu der Apostel Füßen. Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du dem heiligen Geist lögest und entwendetest etwas vom Gelde des Ackers? Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen. Da Ananias aber diese Worte hörte, fiel er nieder und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten. Es standen aber die Jünglinge auf und taten ihn beiseite und trugen ihn hinaus und begruben ihn.
Und es begab sich über eine Weile, bei drei Stunden, daß sein Weib hineinkam und wußte nicht, was geschehen war. Aber Petrus antwortete ihr: Sage mir: Habt ihr den Acker so teuer verkauft? Sie sprach: Ja, so teuer. Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr denn eins geworden, zu versuchen den Geist des Herrn? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden dich hinaustragen. Und alsbald fiel sie zu seinen Füßen und gab den Geist auf. Da kamen die Jünglinge und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihren Mann. Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die solches hörten.
Apostelgeschichte 5:1-11
Die Geschichte scheint der Gemeinde zu sagen: Gebt uns immer einen Teil eures Geldes und betrügt uns dabei nicht. Um wessen Wohl geht es den Aposteln hier?
Da man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ihr wisset, das Gott lange vor dieser Zeit unter uns erwählt hat, daß durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hörten und glaubten. Und Gott, der Herzenskündiger, zeugte über sie und gab ihnen den heiligen Geist gleichwie auch uns und machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen und reinigte ihre Herzen durch den Glauben.
Apostelgeschichte 15:7-9
Ab diesem Moment beginnt Petrus Glaubensfragen zu entscheiden, hier in Bezug auf Beschneidung. Begründet wird dies damit, dass der Heilige Geist nun auch Heiden erreicht. Diese Begründung lässt sich natürlich nur schwer überprüfen.
Wie ihr aber an allem reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe, die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk mit reichlichen Spenden beteiligen. Ich meine das nicht als strenge Weisung, aber ich gebe euch Gelegenheit, angesichts des Eifers anderer auch eure Liebe als echt zu erweisen.
Zweiter Brief an die Korinther 8:7-8
Geldfragen scheinen eine immer größere Rolle zu spielen. Es gibt hier Parallelen zu andern Sekten wie etwa Scientology.
Immerhin könnte ich noch für mich in Anspruch nehmen, dass Gott mir als Apostel besondere Vollmacht gegeben hat. Damit würde ich nicht einmal übertreiben und mich lächerlich machen.
Zweiter Brief an die Korinther 10:8
Paulus, der selber zunächst Christen verfolgte und ermordete und nicht zu den zwölf Aposteln gehörte, die im direkten Kontakt mit Jesus standen, nimmt nun für sich in Anspruch besondere Vollmacht zu besitzen. Woher diese kommt, ist nicht ganz klar. Dennoch bekehrt er viele unterschiedliche Gebiete im Mittelmeerraum zum Christentum und entscheidet dermaßen viele Konflikte der frühchristlichen Gemeinde in den 14 Schriften des Corpus Paulinum, dass sich die Frage aufdrängt, dass man diese neue Religion nicht Paulinistentum nennen sollte. Die Länge seiner Texte übersteigt deutlich die Länge der Evangelien.
Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch; dieselben sind widereinander, daß ihr nicht tut, was ihr wollt. Regiert euch aber der Geist, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt und sage noch zuvor, daß, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht. Welche aber Christo angehören, die kreuzigen ihr Fleisch samt den Lüsten und Begierden.
Brief an die Galater 5:16-24
Hier macht Paulus (ein Mörder) den Körper für viele seiner Meinung schlechte Dinge verantwortlich, während der Geist für das Gute zuständig ist. Ob der impulsive, sinnliche Jesus auch so geurteilt hätte, bleibt unklar. Vergleiche auch die “Lüste unseres Fleisches” im Zweiten Brief an die Epheser 2:3.